Werden Sie von Ihren Mitarbeitern verstanden?

„Ich weiß nicht mehr, ob ich von meinen Mitarbeitern nicht verstanden werden will oder ob ich mich wirklich unklar ausdrücke.“

 

Delegieren, motivieren, kritisieren, verhandeln, vermitteln, fördern... Gesprächsführung hat viele Namen. Welchen sie gerade bekommen soll, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig:

 

Welche Rolle nehmen Sie dabei ein? Sprechen Sie als Mitarbeiter, als Vorgesetzter oder als Kollege? Was ist das Besondere daran?  Mit welchem Ziel führen Sie das Gespräch? Sollen Aufgaben verteilt werden oder Ergebnisse analysiert werden? Was machen Sie, wenn die Zielerreichung zu scheitern droht? In welchem Rahmen findet das Gespräch statt? Ist es eine Besprechung oder ein Konfliktgespräch? Wird es als Vier-Augen-Gespräch, oder in einer Gruppe geführt? Wann sind welche Methoden anzuwenden?

 

„Wer? Was? Wann?“ – diese Fragen gilt es, als Basis vor jedem Gespräch, (sich) zu beantworten. So kann ein Handlungsplan entworfen werden, an den realistische Erwartungen – auf beiden Seiten – geknüpft werden können. So ist es möglich aufeinander abgestimmte Gesprächsschritte vorzunehmen und Ergebnisausrichtung zu klären. Nur dann ist es möglich, sich zu verdeutlichen, was das Gespräch bewirken soll und welchem Zweck es dient.

 

Doch noch entscheidender für den Gesprächsverlauf sind Fragen nach dem „Wie?“ der Beziehungsgestaltung:

  • Wie stehe ich zu meinem Gesprächspartner?
  • Wie gehe ich mit Widerspruch um?
  • Wie ist mein „Grundton“, meine Haltung ihm/ihr gegenüber?
  • ... ?

In der Konsequenz bedeutet das, dass Mitarbeitergespräche ein Balanceakt sind: Auf der einen Seite steht das Gestalten der Beziehung zum Gesprächspartner. Auf der anderen Seite das Anwenden von (Gesprächs-) Führungseigenschaften. Welche der Eigenschaften sind Ihre personentypischen? Zu welchem Grund-Führungsstil tendieren Sie?

 

Doch welcher Stil auch immer sich in der Gesprächshaltung einer Person widerspiegelt: Wir sind dabei nicht alleine - Gesprächsführung ist Teamsport. Denn auch hier gilt es, sich auf den anderen einzustellen, dabei flexibel auf Änderungen reagieren zu können, Ausdauer bis zur Zielerreichung beweisen und dabei ggf. Kompromisse zu akzeptieren. Verstanden werden wollen ist somit stets Teil des Verstehen-Wollens.

 

Klare Gesprächsführung ist damit auch Positionierung - der Person, der Rolle, der Ziele im Kontext der Situation. Sie impliziert eine Übereinstimmung der inneren und äußeren Haltung. Damit gelingt es Gespräche als Person authentisch und in der Sache glaubwürdig führen zu können.

Und somit deutlicher verstanden zu werden.

 

Ihre

Christiane Hellwig

Mitglied im Ausschuss "Coaching, Supervision und Organisationsentwicklung";  & zert. Coach: "Gesellschaft für Personz. Psychotherapie und Beratung e.V."

zert. Supervisorin und Mitglied: "Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V." (DGSv)

Akademieleitung & Weiterbildungsleitung der "Deutschen Akademie für Coaching und Beratung" (DACB)